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Sonntag, 31. Januar 2010

Wehe dem, der sich engagiert!

Kürzlich (oder vor längerem, sucht es euch aus) saß ich mit Freunden und Bekannten zusammen, und bekannte mich zu meinem Altruismus. Ich habe es gewagt, aus der Anonymität in die kalte Welt der Öffentlichkeit:
Ich leiste freiwillige Vereinsarbeit
.

Und noch schlimmer: Dieser Verein hat keinen rein selbst-erhalteten Nutzen, sondern will Erziehen.

Die Rede is von den Pfadfindern und Pfadfinderinnen, ich bin so einer. Ich leite, nicht alleine, eine Gruppe von Kindern und das Ziel der Altergruppe die ich leite ist es, sich zu entwickeln. Dabei geht es nicht darum, dass sie unbedingt Pfadfinderei lernen, sondern vorrangig sich selbst entfalten, sich selbst kennen lernen und beurteilen können. Das Motto lautet "So gut ich kann" und die bevorzugte Methode ist das Spiel.
Der Unterschied zu (ja durchaus notwendigen, und nicht minderwertigeren) Vereinen wie Sport - oder Tradtionsvereinen ist, dass hier kein direkter Selbstzweck vorliegt. Meiner Meinung nach natürlich.

Und eine solche freiwillige Arbeit ist verpönt. Wird belächelt. Und das tollste ist: Oft wird einem vermittelt, dass man dafür halt sonst im Leben nicht viel macht. Denn andere haben für soetwas keine Zeit. Und das sagen sie auch, mit einem betonten "Also ich hab für so etwas keine Zeit". Das erleben alle Menschen, die freiwillige Arbeit machen immer wieder. Und ich verstehe es nicht.

In Tirol ist die (Mit)Arbeit in Traditionsvereinen sehr angesehen. Das freut mich. Und Sportvereine bringen den Kindern wichtige Dinge bei. Wie B-e-w-e-g-u-n-g. Ganz ohne Sarkastisch zu sein, vielen wird das in der Schule (siehe Lieblingfach das anno-dazumal gekürzt wurde: Turnen) oder daheim nicht mitgegeben.
Aber wenn es um einen Vereine, wie Jungschar, Pfadfinder oder Ähnliches geht, da kommen oft die Fragen "Ja und was macht man da?". Oder noch Besser: "Und was bringt das?".

Es bringt viel. Aber es würde noch viel mehr bringen, wenn es mehr Menschen geben würden die sich ihrer Aufgabe des "Verantwortungsbewussten Lebens in der Gemeinschaft" stellen würden, und sich engagieren würden. So viele Menschen sind gefangen in ihrem Leben. Sehen alle Aspekte von ihrer Perspektive, und wenn jemand Aufmerksamkeit erlangt, dann Freunde oder Familie.

Ich vertrete die Meinung, dass JEDER und JEDE etwas in seinem Leben tun sollte, sich einer Aufgabe stellten sollte die über den persönlichen Kreis der Freunde und Verwandten hinaus geht. Denn das würde uns allen soviel helfen. ALLEN. Und es wäre sehr viel besser, als einfach nur immer "vor seiner eigenen Haustüre zu kehren".

Dabei geht es nicht um Selbstaufgabe! Es geht um die vielen Vereine (Traditions-, Sport-, Erzieherisch-Tätigen, Polit-, Sozial-, Was-auch-immer-Vereine) die immer mehr mit dem allgemeinen Nicht-Engagement zu kämpfen haben.
Und wenn es so weiter geht, dann haben wir bald gar keine Kultur, keine Gesellschafft und auch keine GEMEINSCHAFT mehr.

Sebastian

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