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Montag, 8. Februar 2010

Titel/Namen machen Leute

Erinnert sich noch jemand an "Fräulein"?
Es ist eine (gar nicht so) alte Bezeichnung, und wurde bei Ansprache von Frauen verwendet die jung, und vor allen Dingen unverheiratet waren. Außerdem wurde das "Fräulein" zur Standard-Anrede von Serviererinnen wie Verkäuferinnen etc etc, da bei diesen angenommen wurde, dass sie nicht verheiratet sein konnten. Immerhin arbeiten sie, und es war so das Prozedre, dass das eine verheiratete Frau NICHT tat. Und machen arbeitstätigen Frauen, wie Leherinnen, waren sogar vom Gesetz her verpflichtet nicht verheiratet zu sein

Diese Bezeichnung, wie spätestens in den 70er Jahren Feministinen bemerkten, war eher degradiered. Sie unterschied klar zwischen verheirateten und unverheirateten Frauen - das Aufsteigen zu einer vollwertigen "Frau" vom verniedlichten "Fräulein" war nur möglich durch Heirat. Außerdem hieß es "das" Fräulein, und diese Frauen wurden so zu etwas sachlichem, einem Beitzstand.

Nun, langer Rede kurzer Sinn, das Fräulein hat den Test der modernen Gesellschaft nicht bestanden. Frauen auf ihren Ehe-Status zu reduzieren ist nicht akzaptabel.

Und jetzt zu meiner Überleitung: Homosexuelle auf ihre Homosexualität zu reduzieren ist durchaus akzeptabel
Aber lieber Sebastian wie kommst du denn da drauf?
Einfach weil, und es mag noch so dumm klingen: kein Bindestrich bei angenommenem Doppelnamen nach einer Verpartnerschaftlichung (Unwort des Jahres, im Ernst!) zeigt dann sogar am Nachnamen welche Sexualität der/die Träger_in des Namens hat.

Die Partnerschaft ist bei weitem nicht der Ehe gleichgestellt. Vielmehr kommt es mir vor, dass es mithilfe halbherziger Anreize darum geht, dass sich glückliche homosexuelle Paare öffentlich als homosexuell erfassen lassen.

Klingt vielleicht paranoid, und vielleicht würde jetztige Politiker solche sensiblen Daten nicht verwerten. Aber bei der Zunahme an FPÖ-Wählern, und derartig offen formulierten Homophobien kommt vielleicht eine Zeit in der man sich als "offizieller Homosexueller" wieder mehr fürchten muss.
Auf Bald
Sebastian

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